EIVE-T

Institut für Robuste Leistungshalbleitersysteme

Exploratory In-Orbit Verification of an E/W-Band Satellite Communication Link - Terrestrial Mission

Die Sende- und Empfangsantennen in Götzens sind auf den Gipfel des Hafelekars ausgerichtet, wo sich die Reflektorantenne befindet.
[Foto: ILH]
Der Transport der Antenne, des Positionierers und des Befestigungsmaterials auf den Berggipfel
[Foto: ILH]
Der Sender für die erste Test-E-Band-Übertragung in Stuttgart, auf dem Max-Plank-Institut.
[Foto: ILH]
Der FPGA und der Digital-Analog-Wandler, der die Bitsequenzen mit verschiedenen Modulationsformaten, Übertragungsraten und Leistungen erzeugt.
[Foto: ILH]
Der Empfänger für die erste Test-E-Band-Übertragung in Stuttgart, auf dem Gebäude Pfaffenwaldring 47.
[Foto: ILH]
Die Reflektorantenne auf dem Hafelekar-Berggipfel.
[Foto: ILH]
Die Sendeantenne auf der Besucherterrasse der Zugspitze für die E-Band-Übertragung über 60 km zur Hochschule Kempten
[Foto: ILH]
Montage der Reflektorantenne auf dem Berggipfel
[Foto: ILH]
Die Handheld-Barke und der Empfänger am Skilift, um die Ausrichtung der Gipfel-Reflektorantenne zu testen
[Foto: ILH]

EIVE-T ist ein vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefördertes Forschungsprojekt mit dem Ziel, die atmosphärischen Auswirkungen auf die Übertragungsqualität hochbitratiger Funkverbindungen im E-Band zu charakterisieren.

Eine kurze Übersicht können hier herunterladen werden. Detaillierte wissenschaftliche Erklärungen sowie die Einbindung der Studierenden in das Projekt finden sich im Folgenden.
 

Mit dem Projektvorhaben EIVE-T schließen wir an zwei vom DLR geförderte Vorgängerprojekte unserer Gruppe an, bauen auf die dort entwickelte Technologieplattform für leistungsfähige E-Band (71-76, 81-86 GHz) Transceiver auf, und planen mehrere wegweisende Experimente für Funkübertragungen mit höchsten Datenraten und höchster Übertragungsdistanz.

Das gemeinsame Ziel der vorgeschlagenen Experimente ist eine eingehende Untersuchung der atmosphärischen Dämpfung, des Regenmusters und der Wahrscheinlichkeitsfunktionen für den E-Band-Frequenzbereich, um den Systementwicklern einen klaren Fahrplan zur Verfügung zu stellen.

Mit dem Projektvorhaben EIVE-T schlagen wir mehrere wissenschaftliche Experimente mit einer Datenübertragung von und zu einer hochgelegenen Bergspitze (Zugspitze) mit höchstem Produkt aus Datenrate und Übertragungsdistanz vor, ermöglicht durch eine im Rahmen von DLR-Vorgängerprojekten entwickelte Technologieplattform für die aktive Satellitenkommunikation in den nutzbaren E-Band Frequenzbereichen 71-76 GHz und 81-86 GHz. Die Experimente sind ausgelegt, um folgende wissenschaftliche und technische Zielsetzungen zu erreichen:

Eine statistisch belastbare Langzeitstudie zur Vermessung der atmosphärischen Effekte auf die Qualität breitbandig modulierter Funksignale, erstmals durchgeführt unter verschiedenen Elevationswinkeln und unter Durchdringung der ersten Wolkenschichten, wie sie im Fall der Satellitenkommunikation relevant sind, und bisher lediglich durch interpolierende Modelle für die atmosphärische Dämpfung der ITU beschrieben sind.

Mit dem Projektvorhaben EIVE-T schließen wir an zwei vom DLR geförderte Vorgängerprojekte unserer Gruppe an, bauen auf die dort entwickelte Technologieplattform für leistungsfähige E-Band (71-76, 81-86 GHz) Transceiver auf, und planen mehrere wegweisende Experimente für Funkübertragungen mit höchsten Datenraten und höchster Übertragungsdistanz.

Durch den Einsatz einer Duplex-Verbindung im Frequenzmultiplexverfahren (FDM) in Verbindung mit Gigabit-Modems soll der gesellschaftlich wichtige Anwendungsfall der Einbindung einer entfernt gelegenen Station im entlegenen Gebiet mit Breibandinternet demonstriert werden.

Durch den Einsatz, der im laufenden Projekt EIVE entwickelten wissenschaftlichen Payload auf Basis eines modernen Multi-System-on-Chip (MSoC) inkl. der eigens entwickelten Protokolle und Verfahren zur Übertragung hochauflösender (4k) Kameradaten soll die EIVE-Nutzlast in realer Betriebsumgebung getestet werden.

Schließlich streben wir durch den zusätzlichen Einsatz von Polarisationsmultiplex die Erzielung eines Rekordes in der terrestrischen Funkdatenübertragung mit dem höchsten bisher demonstrierten Produkt aus Datenrate (angestrebt sind bis zu 40 Gbit/s) und Übertragungsdistanz (angestrebt sind 60 km) an.

Die Experimente sollen von wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studierenden der Universität Stuttgart zwischen Bodenstationen im Voralpenland, u.a. von der Hochschule Kempten und einer Gegenstelle auf der Zugspitze aufgebaut werden. 

Eine zweite Versuchsreihe ist von einem Standort im Tal, Götzens, bis zum Gipfel des Hafelekar geplant. Geplant ist eine Funkstrecke von 2 x 10,15 km. Damit würde eine Breitband-Funkverbindung in den österreichischen Alpen von Götzens, einem Dorf im Tal in der Nähe von Innsbruck, bis zum Gipfel des Hafelekar in 2334 m Höhe demonstriert. 
Die Verbindung zwischen den Endgeräten soll die Robustheit und Zuverlässigkeit der Technologie auch unter extremen alpinen Winterbedingungen und in einer Höhe von 7° demonstrieren.
Sender und Empfänger befinden sich im Tal und sind mit modernster Technologie der Projektpartner Fraunhofer Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF) und Radiometer Physics GmbH ausgestattet. Die Gipfelstation verwendet einen Reflektor, der von einem automatischen Positionierer ausgerichtet wird.  Mit dieser Technologie muss der Empfänger nicht in der Nähe des Senders platziert werden, sondern kann überall dort aufgestellt werden, wo eine Sichtverbindung zum Gipfel besteht. 

Geplante Auswertung der atmosphärischen Dämpfung mit Hilfe der EIVE Application Processing Unit

In dem Experiment wird der selbst entwickelte Nutzlastrechner für die EIVE-Mission (APU: Application Processing Unit) getestet, um verschiedene Modulationsformate mit unterschiedlichen Datenraten zu erzeugen und die Verbindung an die unterschiedlichen Wetterbedingungen anzupassen. Die Abbildung zeigt das Datenflussdiagramm zur Auswertung der atmosphärischen Verluste.

Offene studentische Arbeiten

Es sind mehrere Studienarbeiten (und ggf. HiWi-Stellen) möglich (Deutsch oder English).

Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig, vom Schaltungsentwurf (insbesondere DC-Versorgung mit Spannungs- und Stromüberwachung, aber auch HF zur adaptiven analogen Signalfilterung u.a.), über die Systemanalyse (Datenverarbeitung zur Analyse der Übertragungsqualität, Verluste und Beeinträchtigungseffekte) bis hin zur Automatisierung (Steuerung der Übertragung, Anpassung an die Umgebungseinflüsse, Überwachung von Sensoren etc.) und sogar Visualisierung (Erfassung und Visualisierung der Daten, Quantifizierung der Übertragungseffekte und Ergebnisse) und viele weitere Möglichkeiten. Für Details, Fragen und Interessen senden Sie bitte eine "Initiativbewerbung" per E-Mail an den Projektverantwortlichen/Ansprechpartner und geben Sie dabei Ihre Interessen, Erfahrungen und Erwartungen an.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Kooperationen und Danksagung

Das RF-Frontend wird vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik in Zusammenarbeit mit der Radiometer Physics GmbH entwickelt. 
Der EIVE-Nutzlastrechner, der auch in den geplanten Experimenten getestet werden soll, wird von Thales Alenia Space Deutschland GmbH entwickelt und am ILH durch verschiedene HiWis und Forschungsarbeiten programmiert. 

Besonderer Dank gilt dem Max-Planck-Institut für Festkörperforschung für die Erlaubnis, einige "Vormessungen" und Systemkalibrierungen auf einem Link von 1,6 km durchführen zu können.
Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, Begutachtung und Beratung durch Mitarbeiter der Tesat-Spacecom.

Kooperationen mit dem Umweltforschungsstation Schneefernerhaus, der Bayrische Zugspitzbahn und der Hochschule Kempten sind im Gespräch, damit wir die geplanten Experimente erfolgreich durchführen können. 

Das ILH möchte sich herzlich bei der Gemeinde Götzens, dem Alp Living Apartments Götzens und dem Team des Nordkettenbahn-Skigebiets für ihre entscheidende Unterstützung bedanken, die dieses Projekt erst möglich gemacht hat.

Wir sind allen am Projekt Beteiligten äußerst dankbar! 

E-band antenna terminal on Zugspitze (Juli 2022)

Projektförderung

Das Projekt EIVE wird finanziell vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt unter der Fördernummer 50YB2101 unterstützt.

Das ILH-Team, das die Experimente in Innsbruck (Götzens - Hafelekarspitze) durchgeführt hat
[Foto: ILH]
Das ILH-Team nach der Montage der Reflektorantenne auf der Hafelekarspitze (Nordkette)
[Foto: ILH]
Ein Teil des ILH-Teams, das die Experimente durchgeführt hat Zugspitze - Hochschule Kempten
[Foto: ILH]
Kick-off Besuch auf der Zugspitze und im Schneefernhaus
[Foto: ILH]

[Foto: ILH]
Durchführung von Kalibrierungsarbeiten am Skilift für den Reflektor auf der Bergspitze (Hafelekar)
[Foto: ILH]
Projektpräsentation an der Zugspitzbahn
[Foto: ILH]
Part of the ILH team who performed the experiments Zugspitze - Hochschule Kempten
[Foto: ILH]
Dieses Bild zeigt Laura  Manoliu

Laura Manoliu

M.Sc.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

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